Neuer Tag, neues Abenteuer- genau so seelig wie wir eingeschlafen sind, wachten wir auch wieder auf- gegen 9 kamen die ersten aus dem Zelt gekrochen- ich glaub das war der längste Langschlaftag dieses Urlaubs :-). Anne hatte inzwischen eine handfeste Erkältung und Ö nach wie vor Schnupfen hatschiiii und Knie autschiiii – wir hatten also einstimmig beschlossen heute mal eine ruhige Kugel zu schieben und auf die geplante Bergwanderung zu verzichten. Also haben wir gemütlich gefrühstückt- gut, nicht ganz so gemütlich, denn es plätscherte Regen auf uns und alles, was auf dem Tisch stand. Aber auch das hat ja Vorteile: die Kaffeetasse wurde nicht so schnell leer :-). Pünktlich nach dem Frühstück verzog sich der Regen und wir schlenderten in Richtung McCarthy. Als erstes wollten wir heute mal das Örtchen inmitten der Wildnis etwas genauer erforschen. So lange würde die Tour ja wohl nicht dauern- Ihr erinnert Euch- 28 Einwohner :-).
- Die Tube Voltaren wurde im Wrangell öfters gedrückt, als die Zahnpasta :-)…
- Das größte Gebäude in McCarthy: das Hotel..
- Hier wohnen bestimmt schon 10% der gesamten Bevölkerung ;-)..
- Und hier das wichtigste Gebäude: der Saloon..
- Irgendwie war es wie in einem alten Film hier- wie ‘ne kleine fast verlassene Westernstadt..
- Alte Autos wurden einfach zur Blumendeko umgebaut..
- Auch ein sehr wichtiger Ort..
- Der Trinkwasserspeicher von McCarthy- oder auch einfach nur: ein Fluss :-)..
Es gab sogar einen Bus hier- also einen Shuttleservice, der alle paar Minuten in das 6 km entfernte Kennicott fuhr- klar, wo sollte er auch sonst hin, war ja das einzige per Auto erreichbare Ziel hier und dort, am Gletscher, war dann auch schon wieder Schluss für Auto’s. Also rein und ab nach Kennicott- wir wollten uns die alte Kupfermine noch mal genauer anschauen.
- Die alte Kennicott- Kupfermine..
- ..hier liegt das, was einmal die einzige Verbindung zur Außenwelt war: die alte Bahntrasse..
- Die Arbeiter damals lebten das ganze Jahr in kleinen Häusern rund um die Mine, also gab es natürlich auch..
- ..einen kleinen Kaufmannsladen, der hier nachgebaut war..
- Eintrag ins Gästebuch: Anne, Pat und Ö aus Germany waren hier..
- Wir sind dann wenigstens einmal bis zum höchsten Punkt der Mine gelaufen..
- ..fanden dabei das hier mitten im Wald..
- ..und ganz oben gab es nicht nur eine tolle Aussicht, sondern auch..
- ..Instant Nudeln und Kaffee..
- Ö schaut lieber zu- die beiden können viel besser kochen :-)..
- Fertig- lecki 🙂 !!
Nachdem wir heute schon so viel gelaufen waren lach– mindestens mal 5 Kilometer :-)- hatten wir uns auch eine besondere Belohnung verdient- so haben wir auf dem Rückweg in McCarthy den Saloon besucht und ein frisch gezapftes Alaska- Bier gesüffelt, dazu noch paar Pommes vertilgt und dann ging es auch schon wieder zurück zum Campground.
- Noch einmal über die Footbridge..
- ..und ein letzter Blick auf den Gletscher..
- ..den musste jeder nochmal knipsen..
- ..wirklich jeder :-)..
Übrigens hatten wir im Shuttle erfahren, dass am frühen Morgen ein Fußgänger zwischen McCarthy und Kennicott von einem Schwarzbären angegriffen wurde. War der Zottelbär also immer noch hier unterwegs. Das machte die folgende Nacht im Zelt besonders spannend 🙂 und vor allem die unumgänglichen nächtlichen Wege nach draußen. Nachts haben wir auch Schüsse gehört, vielleicht hat noch jemand den Schwarzbären unterwegs getroffen. In Alaska werden Bären getötet, wenn sie es einmal in menschliche Siedlungen geschafft haben. Und das ist auch kein Problem hier, denn Jagdwaffen aller Art kann man einfach im Walmart kaufen, die liegen ganz selbstverständlich zwischen Keksen und Fernsehern im Regal rum- brauchen nicht etwa einen separaten Verkaufsraum mit Ausweiskontrolle, wie beim Alkohol. Man setzt hier andere Prioritäten wie bei uns :-).
Irgendwie hatten wir nun also auch die letzte Nacht im Zelt überlebt, kein Bär und kein Wolf hatte Interesse an uns. Wahrscheinlich nicht mal mehr ein Mensch, denn wir hatten ja schon drei Tage keine Dusche und kein Waschbecken mehr gesehen. Aber ein letztes Erlebnis hatte die Wildnis noch für uns vorbereitet: im strömenden Regen Zelte abbauen, alles einpacken und frühstücken. Am Ende war alles schön nass und wurde triefend in die Rucksäcke verpackt und wir hatten -Achtung Überraschung- pünktlich! unseren Shuttlebus erreicht, der uns über die Parkroad wieder zurück aus der Wildnis zum Flugplatz und damit zu unserem Auto brachte. Wir wechselten ins Pannemobil und düsten zu unserem letzten Ziel auf der Alaskareise: nach Valdez. Ein kleines hübsches Küstenstädtchen im Südosten von Alaska- traurige Berühmtheit erlangt durch den havarierten Öltanker und der daraus folgenden Umweltkatastrophe Ende der Achtziger Jahre. Nachmittags hatten wir Valdez erreicht, diesmal wollten wir in einem richtigen Hotel einchecken. Also Hotel stand tatsächlich dran und drei Sterne zierten dieses Haus. Von außen sah es aus wie mehrere Dutzend übereinander und ineinander zusammen gestapelte Wellblechcontainer- deshalb taufte Pat das Ding auch gleich als “Neumayer-Station Antarktis”. Aber völlig egal- alles was wir jetzt wollten, war ein Bett und eine Dusche. Und naja- zumindest waren die Zimmer sauber und das war ja schonmal eine Verbesserung zu den Motels. Ich war gut damit beraten möglichst schnell die Dusche aufzusuchen, denn der letzte von uns hatte gerade das Bad verlassen, schon hing das Pannezelt zum Trocknen kreuz und quer durch’s ganze Badezimmer :-). Im Zimmer selbst sah es inzwischen wie nach einem kleinen Bombenangriff aus- alles was einmal im Auto war, lag jetzt auf unseren Betten und jeden Zentimeter, der sonst noch mit irgend etwas belegt werden konnte. Und abends Leute- unsere Mägen hatten sich inzwischen verbündet und uns zielgerichtet und einstimmig in “THE FAT MERMAID” geführt- einer sehr urigen Kneipe am Hafen. Echt geil dort- dort saßen Touri’s neben Fischern, die in kompletter Gummikleidung gerade vom Fang zurück kamen. Dazu erklang Livemusik, zur Freude von Anne und Pat auch “Over the Rainbow”. Und in dieser einmaligen Stimmung füllte sich zuerst unser Tisch, später unsere Mägen, mit einer superleckeren Pizza, nen Burger und Alaska-Amber. Also fielen wir auch heute seelig in den Schlaf und die laut brummende Klimaanlage, die man natürlich nicht ausschalten konnte, sowie das ebenfalls laut zwitschernde und frei im Zimmer verlaufende Wasserrohr konnten uns nicht daran hindern.
- Unser Hotelzimmer- hier schon wieder begehbar :-)..
- Wow- war das lecker !!
Am Donnerstagfrüh begrüßte uns schon wieder Regen, der an die Blechwände unserer “Neumayer-Station” plätscherte. Ausgerechnet heute- heute wo wir doch auf’s Meer hinaus wollten. Aber wir hatten keine Wahl, denn schließlich war die Tour gebucht und leider war dies ja auch schon unser letzter Tag für einen Ausflug. Im Hafen von Valdez wartete unser Katamaran, der uns durch den “Prince William Sound” schippern sollte. Und da wir ja irgendwie in Alaska meist Glück mit dem Wetter hatten, war das auch heute der Fall. Die tief hängenden Wolken verzogen sich recht schnell und gaben die Sicht auf die Küstenlinie und die Tierwelt Alaska’s frei. Die Fahrt dauerte gut acht Stunden und für mich war das absolute Highlight wieder einmal ein Gletscher- diesmal aus einer ganz anderen Perspektive. Aber was soll ich viel schreiben, ich zeig Euch einfach die Bilder von unserer Tour:
- Unser Ausflugsboot..
- Der Hafen von Valdez- am Morgen noch umhüllt von Wolken..
- Foto mit der ersten Eisscholle des Tages..
- Und diese Eisscholle ließ schon mal die Hoffnung auf noch mehr Eis in uns wachsen..
- Bei dem Wetter schläft man lieber :-)..
- Anne mit der Zoomwaffe- die kleine Kamera holte die Tiere nah an uns ran..
- ..so wie diese Gesellen hier..
- Neugierig und völlig gechillt..
- Draußen an Deck gab es eigentlich immer etwas zu sehen..
- ..und wenn es nur ein Ö war :-)..
- Am späten Vormittag verzogen sich langsam die Wolken..
- ..und machten den Blick auf die grandiose Landschaft frei..
- ..und auf jede Menge Wasserfälle..
- Hier schleichen oft Bären umher- heute aber leider nicht..
- Natürlich haben wir auch wieder Dutzende Pics von uns selbst gemacht..
- ..noch eins..
- ..uuund noch eins :-)..
- Ein majestätischer Geier..
- Yeah- Mittagessen gab’s auch..
- Hühnchen mit Gemüse und Meerblick..
- ..und Getränke- alles inklusive :-)..
- Direkt nach dem Essen tauchten links und rechts überall kleine und große Gletscher auf..
- ..und dann standen wir plötzlich vor diesem Hammerteil !!
- Unmittelbar davor- WOW !
- Was für viele tolle Formen..
- ..und schaut mal auf das Boot- so könnt Ihr Euch die Höhe dieses Gletschers etwas besser vorstellen..
- Plötzlich hörte man Abbruchgeräusche..
- ..gewaltige Geräusche..
- ..und zack- verursachte ein Stück Eis eine kleine “Explosion”..
- ..die vielen Robben ließen sich dadurch nicht in ihrer Mittagsruhe stören..
- Pat und Ö vor dem Gletscher..
- Pat und Anne vor dem Gletscher..
- ..und überall trieben kleine und große Schollen umher..
- Was für eine Wand..
- ..Hunderte Robben hatten hier offensichtlich ihr Paradies gefunden..
- Alle sind gespannt, denn es knackt und reißt wieder laut im Eis..
- ..und schon fällt wieder ein Eisblock ab..
- ..und..
- ..löst eine kleine..
- ..Flutwelle..
- ..aus..
- Wir haben bestimmt eine halbe Stunde lang den Gletscher bestaunt..
- ..bevor der Katamaran weiter düste..
- Und jetzt- nix wie rein an unseren Platz..
- ..denn die Crew serviert uns eine köstliche heiße Suppe mit Meeresfrüchten- voll lecker!!
- ..und dann fuhren wir ganz dicht bei diesen Kameraden vorbei..
- Echt süß..
- ..und durch nix aus der Ruhe zu bringen..
- ..ein Pottwal..
- ..direkt vor unserem Schiff..
- Faszinierend schön!
- Was liegt denn da für ein Haufen?
- Alles voller Seelöwen!
- Und schon sind acht aufregende Stunden vorbei- bye bye !
Unsere Alaska- Checkliste war nun -am vorletzten Abend- fast komplett abgearbeitet. Nur eines fehlte noch, wir wollten mal frisch gefangenen Fisch essen. Das “Alaska Halibut House” versprach genau das, was wir suchten. Aber obwohl es ein gutes Restaurant mit wirklich fangfrischen einheimischen Fisch war, sah es trotzdem wie in einem Fast Food- Laden aus- mit Bestellung an der Theke. Egal- der Heilbutt und die Soßen dazu waren echt sehr lecker!
- Das musste der richtige Weg sein :-)..
- Jawohl- gefunden !
- Mmmhhh, köstlich!
Und in Null-komma-nix war Freitagfrüh und damit blieb uns nur noch der Weg zurück nach Anchorage. Ausgerechnet heute, denn heute präsentierte sich Alaska bei strahlendem Sonnenschein und stolzen 23 Grad. Das war echt noch mal eine grandiose Fahrt in einer grandiosen Landschaft!
- Der Hafen von Valdez- heute ohne Wolken und verzaubert von der Sonne..
- ..mit tausenden Lachsen, die hätten wir hier mit der Hand fangen können..
- Auf dem Weg nach Anchorage..
- ..nutzen echte Backpacker jede Pause sinnvoll, um wichtige Dinge zu erledigen- und wenn es Schuhe imprägnieren ist :-)..
- Der Weg führte uns noch einmal durch alpine Welten..
- ..vorbei an Gletschern..
- ..und wenn es diese Häuschen zu sehen gab, musste natürlich auch gestoppt werden :-)..
- Das Pannemobil auf seinem letzten Weg..
- Schön oder?!
- ..und hier wieder der polare Herbst in seiner voller Pracht..
- ..und wir Glückspilze hatten unterwegs..
- ..noch einmal einen grandiosen Blick..
- ..auf die..
- ..Wrangell Mountains..
Das tolle Wetter hatte unseren Zeitplan bis ans äußerste Limit gebracht und- Ihr ahnt es bestimmt- in guter Pannemanier gaben wir unseren Mietwagen um 20.10 Uhr am Flughafen ab, späteste Rückgabezeit war 20 Uhr. Eigentlich wollten wir drei Stunden früher hier sein, aber warum sollte ausgerechnet heute etwas anders sein, als an jedem anderen Tag :-). Schon um kurz nach Mitternacht hatten Anne und Pat ihren Flug geplant und meiner zurück nach Deutschland ging erst am folgenden Nachmittag. Also checkte ich in einem Hotel nahe des Airports ein und zum Abschied gab es hier noch einmal richtig leckere Burger für uns.
- Bei diesem Sonnenuntergang..
- ..haben wir den letzten Burger auf der Hotelterrasse genießen dürfen..
- ..und kurze Zeit später war Panne schon eingecheckt..
Der Rest ist schnell erzählt. Die beiden absolvierten noch eine Schnelldusche in meinem Hotelzimmer und dann war auch schon die Stunde des Abschieds gekommen. Gegen 00.40 Uhr am Samstagfrüh hoben die beiden in Richtung Portland ab, um am frühen Morgen zurück in L.A. zu sein. Nach einer Zwischenübernachtung flogen sie dann von dort weiter nach New Orleans. Und mein Condor- Flug ging um 17 Uhr zurück nach Frankfurt und während ich nun wieder die Freuden des Arbeitsalltags genießen darf, touren Anne und Pat weiter um die Welt. Toll 🙂 !
- International Airport Anchorage..
- Der ultimative Beweis: ich war hier- in Alaska!
- Tolles Wetter auch beim Abflug: klare Sicht auf den Denali..
- ..und zu Hause angekommen, war die Freude groß: ich hatte noch zwei original panne- KitKat gefunden :-)..
Und hier gibt’s noch eine kleine Karte mit den wichtigsten Stationen des Alaska-Trips:
Tja, liebe panne- Leser, ich bin nun schon über eine Woche zurück in Deutschland und habe leider jetzt erst die restlichen Berichte geschafft. In Alaska war tatsächlich entweder kein WiFi zu bekommen oder die Verbindung war so mies, dass man kaum ein Foto hochladen konnte. Insofern kann ich inzwischen aus persönlicher Erfahrung gut nachvollziehen, dass die beiden nicht immer zeitnah ihre Berichte online stellen können. Ich habe damit meine Aufgabe als Urlaubsvertretung erfüllt und gebe nun wieder die Berichterstattung an Anne und Pat ab. Die beiden sind inzwischen schon in Ecuador, genauer gesagt im Schildkrötenparadies der Galapagos- Inseln und werden bestimmt in den nächsten Tagen von dort berichten.
Eines muss ich aber noch los werden: Liebe Anne und lieber Pat, das war echt keine Erholung mit Euch. Es war anstrengend, gefährlich, manchmal stressig, ich bin immer noch müde und kaputt. Aber es waren trotzdem zwei richtig geile, sehr sehr coole, erlebnisreiche, abenteuerliche, lustige, spannende und unvergessliche Wochen mit Euch in Alaska! Wir haben uns echt toll verstanden und ich möchte Euch einfach noch einmal ein ganz fettes “DANKE” für alles sagen! Ich vermiss’ Euch sehr, schick einen Knutscher und freu’ mich schon richtig doll auf das Wiedersehen- wer weiß, vielleicht ja wirklich im Januar in Neuseeland :-).
Liebe Grüße an die Weltenbummler und alle panne- Fans
vom Ö, der Urlaubsvertretung 🙂 !!