Willkommen in der Südsee: Osterinsel

Hallo ihr Lieben,

wir haben nach unserer Gourmetreise durch Argentinien noch ein paar Tage in Santiago de Chile (Hauptstadt von Chile) verbracht. Bei einer Free-Walking-Tour durch die Innenstadt haben wir viel gelernt und gesehen. Besonders faszinierend war eigentlich die chilenische Kaffeekultur. Erfinderisch wie manche Business-Menschen sind, haben sie einen Weg gefunden den schlechten Kaffee, den sie hier anbieten (oft Instantkaffee – so der Guide) besser an den Mann zu bringen. Es gibt sogenannte „Cafes with legs“, also Cafes in denen der Kaffee von leichtbegleiteten Damen serviert wird und die mit dem Gast ein Pläuschchen halten. Geschmackssache ;-)! Die Variante mit leichtbegleiteten Männern sei angeblich nach einer Woche wegen Kundenmangel geschlossen wurden (keine Ahnung wen sie da angestellt hatten 😉 )! Ansonsten haben wir noch ein paar lokale Köstlichkeiten verkostet, beispielsweise die chilenische Variante des Pisco Sour, einen Terremoto (Cocktail aus Weißwein, Ananassaft, Eiscreme und Hochprozentigem), Teigteilchen mit Kürbis und so weiter.

Dann ging es für uns von Santiago aus nach Hanga Roa auf die Osterinsel. Viele verbinden mit der Osterinsel erst einmal Steinköpfe, denn dafür ist sie bekannt! Aber dazu gleich mehr. Am Flughafen in Santiago angekommen, hatten wir uns auf einen Flug in einer kleinen Maschine eingestellt, doch wir sollten überrascht werden. Anstatt eines kleinen Fliegers, erwartete uns eine Boing 787-9 von LATAM – das heißt, der neue Dreamliner. Wir waren begeistert in einem so modernen Flugzeug zu fliegen, mit einem grandiosen Entertainment – Packet (Pat ist wieder auf dem aktuellen Stand, was die letzten Kinofilme anbelangt), automatisch verdunkelbaren Fenstern (per Druckknopf) und einem sehr ruhigen Flug! Nach 5 Stunden Flug kamen wir mittags auf Rapa Nui (eigentlicher Name der Osterinsel) an. Wir wurden von unserer Unterkunft standesgemäß mit einer Blumenkette in Empfang genommen. Am Nachmittag haben wir dann erst einmal Hanga Roa, den einzigen Ort auf der Insel erkundet und sind langsam in die Mentalität der Südsee eingetaucht!

Am nächsten Tag hat uns gleich der Explorergeist gepackt und wir haben eine 20km lange Tageswanderung hingelegt. Zunächst waren wir natürlich motiviert, die ersten Steinköpfe außerhalb Hanga Roas zu erkunden. Wir sind viel gelaufen und haben uns Steinköpfe, Höhlen und alte Zeremonialstätten angesehen. Den zweiten Teil der Wanderung ging es dann an der Steilküste entlang! Das Wetter war wechselhaft, wir hatten von Sonne, über Regen und Wind einen abwechslungsreichen Tag! Auch die Tierwelt schien in unterschiedlichster Laune zu sein. Kurz vor unserem ersten Tagesziel wurden wir von einem Vogel attackiert. Er griff mehrfach aus der Luft an und zwar im Steilflug. Keine Ahnung was ihm nicht gefallen hat – aber wir konnten nur mit unserem Rucksack über unseren Köpfen die Flucht ergreifen…! Am späten Nachmittag hatten wir hingegen einen so liebenswürdigen Hund an unserer Seite, der uns die letzten 5km begleitet hat, den hätten wir am liebsten eingepackt!

In der Nacht wurde aus den vereinzelten Regenschauern ein ordentlicher Sturm. Nachts um halb drei wachten wir aufgrund des Sturmes auf und waren froh uns für die Hütte anstatt das Zelt entschieden zu haben! Es regnete so heftig, dass keine Dachrinne standhalten konnte und die Insel unter Wasser stand! Daher haben wir am nächsten Tag unsere Pläne verändert und uns Hanga Roa noch einmal in Ruhe angesehen und sind abwechselnd durch ein paar Pfützen und dann wieder durch ein paar Geschäfte gebummelt. Wir hatten einen schönen entspannten Tag! Abgeschlossen haben wir den Tag mit einer klassischen Südsee-Show! Wir waren zu einem polynesischen Abend mit Südseemusik und Tänzen! Aber die Fotos sprechen hier für sich…

Damit wir nun aber auch endlich etwas von der Insel sehen konnten, haben wir dann am nächsten Tag einen Roller gemietet – ich sag`s euch, die Helme waren das Beste daran 😉 !

Wir sind mit dem Roller eine Runde um die Insel gedreht und haben an so ziemlich jeder kulturellen Stätte angehalten! Zunächst ging es zu bereits sehr beschädigten Moais. Moais sind die bekannten Steinköpfe, die aus Tuffstein am Vulkan Rano Raraku hergestellt wurden und wahrscheinlich die Ahnen repräsentierten. Das Alter und der Zweck sind bis heute umstritten, sicher ist nur, dass die Moais Bestandteile von Zeremonialstätten der Inselbewohner waren. Diese wurden dann meist in Küstennähe aufgestellt, mit dem Gesicht ins Inland. Die Bevölkerung bestand aus verschiedenen Stämmen, die anscheinend untereinander auch in Kämpfe verwickelt waren. Daher wurden bei diesen Auseinandersetzungen auch Moais beschädigt, meist wurden sie einfach umgestürzt.

Später versuchte man die Steinköpfe wieder zu restaurieren, leider wurde sie durch ein schweres Erdbeben mit einem Tsunami der folgte, wieder beschädigt und mussten erneut restauriert werden. Wir haben auch eine der heiligsten Stätten in ganz Polynesien besuchen können: „Rano Raraku“. Dies ist die bekannte Geburtsstätte der Moais. Die größten stehenden Moais sind ca. 10 Meter groß!!!

Eine der berühmtesten Formationen befindet sich direkt in der Nähe: „Ahu Tongariki“. Hier stehen 15 Moais nebeneinander, direkt an der Küste – es ist die größte Zeremonialanlage im Pazifik.

Nachdem wir den ganzen Tag damit verbracht hatten uns alles anzusehen, sind wir dann zum Schluss noch an den einzigen offiziellen Badestrand der Insel gefahren. Der „Anakena Beach“ ist ein kleiner Sandstrand, der von Palmen gesäumt ist. Wenn ihr jetzt Palmen lest, denkt ihr sicher, die gibt es ja da überall. Wichtig ist, dass die Osterinsel noch keine klassische Südseeinsel ist, wie ihr sie euch vielleicht vorstellt: also Sandstrand und tausende von Palmen. Nein, die Osterinsel besteht vorwiegend aus einer tollen Steilküste oder Küste aus erkalteter Lava. An manchen Stellen gibt es Eukalyptusbäume, an anderen Stellen viel Gras und Kühe. Da es Sonntagabend war, waren so ziemlich alle Insulaner am Strand. Wir haben es uns nicht nehmen lassen ins Wasser zu springen und erst einmal den Pazifik zu genießen! Danach ging es mit dem Roller zurück – Patrick hat es genossen mal wieder auf 2 Rädern unterwegs zu sein!

Da unser Flug am Abreisetag erst abends um 23 Uhr ging, hatten wir den ganzen Tag noch zur Verfügung. Den haben wir genutzt und sind gleich mal morgens um 5.45 Uhr aufgestanden. Warum? Natürlich um den Sonnenaufgang an Ahu Tongariki (15 Moais) zu sehen, eines der berühmtesten Postkartenmotive der Insel! Also ging es im Dunkeln mit dem Roller um die halbe Insel, da der Spot genau am anderen Ende lag. Einige Schlaglöcher später hat uns Pat sicher und rechtzeitig ans Ziel gebracht, ich glaub er kam sich vor wie zu Schulzeiten – gerade noch pünktlich! Wir hatten einen tollen Sonnenaufgang – mehr kann man eigentlich dazu nicht sagen, ich denke die Fotos sprechen für sich!

Bevor wir den Roller wieder abgeben mussten, haben wir noch ein Extra-Ründchen um die Insel gedreht und noch einmal unsere Eindrücke gefestigt. Gegen 12 Uhr haben wir dann endlich gefrühstückt ;-)! Damit aber nicht genug, zum Abschied sind wir dann noch zu einer kleinen Wanderung in den Süden der Insel aufgebrochen. Bei 30 Grad ging es auf den Vulkan „Rano Kao“ Der Krater war Wahnsinn, ein Biotop aus Wasserpflanzen und laut eines Reiseleiters der eine Gruppe deutscher Touristen herumführte, die größte Brutstätte der Moskitos! Ja diese Moskitos waren lästig, irgendwie haben sie es auf mich abgesehen gehabt! Trotz verschiedener Mückensprays haben sie mich sehr gemocht, dafür blieb Pat diesmal verschont! Vom Vulkan aus haben wir dann noch die letzte bekannte Stätte besichtigt, das Dorf „Orongo“. Hier wurde früher einmal im Jahr ein Wettkampf ausgeführt, bei dem der beste Mann aus jedem Stamm im Wettkampf gegeneinander angetreten ist. Ziel war es, auf eine kleine Insel zu schwimmen, um dort das erste Ei eines speziellen Vogels zu finden und sicher zurückzubringen. Der Sieger wurde zum „Vogelmann“ erklärt und der Anführer seines Stammes hatte für ein Jahr die Vorherrschaft auf der Insel.

Nach unseren tollen Tagen hier auf der Insel bleibt festzuhalten, dass uns vor allem die Freundlichkeit der Menschen und die abwechslungsreiche Natur auf der Insel sehr gefallen hat. Wir wären gerne noch eine Weile geblieben. Verabschiedet wurden wir von unserem Hostel mit einer Kette – natürlich mit einem Moai – Anhänger! Zum Glück verlassen wir die Südsee noch nicht – sondern steigen in den Flieger nach Französisch Polynesien, wo wir zuerst Tahiti besuchen!

Südsee-Grüße nach Deutschland!!!

Eure Weltenbummler

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