Adrenalinkick pur: Die legendäre Death Road!

Hey Ihr Lieben

Ich bin wieder zurück! Die letzten Wochen hat mich der peruanische Fluch immer wieder fest in seinen Fängen gehalten und ich fürchtete schon echt, dass ich einen Arzt aufsuchen muss. Aber mit dem Überqueren der Bolivianischen Grenze hat auch der Fluch an Macht verloren und so ging es mir spürbar besser. In La Paz angekommen haben wir vorsorglich noch 2 Tage Pause gemacht, um mein persönliches Highlight anzutreten: die Death Road! Die gefährlichste Straße der Welt mit dem Fahrrad abfahren – YEAH. Natürlich gibt es für dieses Unternehmen auch kein besseres Datum als der 31. Oktober – Halloween!;) Yungas– der richtige Name dieser Straße, was so viel bedeutet wie „Humidity“, hat seine traurige Berühmtheit durch eine Vielzahl von Todesopfern (über 230 pro Jahr) erlangt und dadurch den Titel „Death Road“ bekommen. Zwischenzeitlich hat man für diese Straße den „Linksverkehr“ eingeführt was die Todesfälle um ca. 70% reduziert hat. Durch den Linksverkehr waren die Autofahrer in der Lage den Abstand zur „Klippe“ besser einzuschätzen. Im Jahr 2007 wurde endlich eine Umgehungsstraße fertiggestellt (über 15 Jahre Bauzeit) und damit die „Death Road“ für den regulären Verkehr „geschlossen“.

Warum muss man diese Straße fahren? Zum einen ist es der Reiz – was ist wirklich dran am „Mythos Death Road“, und zum anderen ist es das Versprechen durch eine einzigartige Landschaft mit dem Rad zu fahren!!!

Also kein Wunder das wir den Beginn der Tour kaum abwarten können – jab – ihr habt richtig gelesen „wir“. Anne wollte sich diese einzigartige Chance auch nicht nehmen lassen. So ging es morgens um 07.30 Uhr los und wir fuhren erst einmal mit einem Mini-Van mit Fahrrädern drauf auf 4.600m Höhe. Bevor wir unsere ersten 1.000 Höhenmeter mit dem Fahrrad bergab zurücklegten, gab es aber erst einmal ein kleines Frühstück. Das war ganz traditionell, wie es sich gehört mit Koka-Tee, Müsli und Kuchen. In voller Erwartung das es jetzt endlich los geht, wurde ich gebremst – zuerst ist noch das „Fitting“ dran – quasi die „Rennkleidung/ Schutzkleidung“ anziehen! 😉 Okay, darauf wollen wir nicht verzichten, aber bitte danach losfahren, ja? Nein – das sah der Guide aber ganz anders. Nach erfolgreichem „Fitting“ gab es das „Briefing“: Wie funktioniert das Fahrrad, worauf müssen wir achten, was erwartet uns auf den jeweiligen Streckenabschnitten etc. – Okay, auch das sollte besser nicht fehlen!!

…und dann, nach dem „Briefing“ gab es das langersehnte Startsignal und unser „Warm Up“ hat begonnen. Zur Eingewöhnung galt es die öffentliche Bergstraße bis zum nächsten Anstieg abzufahren. Am Anfang war uns da noch etwas „mulmig“, denn der Fahrstil hier in Südamerika ist oft riskant sportlich und Fahrräder interessieren die Autofahrer selten. Aber auf der anderen Seite war da diese Landschaft, die massiven Berge, die Höhe und alles im direkten Kontakt mit einem selbst ohne den Rahmen eines Autos – ein wirklich wunderbares Gefühl! Eine Stunde später hatten wir unser Ziel erreicht und standen vor dem Beginn der eigentlichen Tour:

Da standen wir nun und gleich sollte es losgehen. Die Aufregung war groß, der Blick in die Landschaft ist atemberaubend und der Blick auf die Straße ist mehr als respekteinflößend! Rechte Straßenseite = Felswand und große Felsauswaschungen auf der Straße; linke Straßenseite = Kieselsteine und eine Klippe, die an der höchsten Stelle nix weiter zu bieten hat, außer 800m freien Fall. Leitplanken gibt es nur selten, sind aber an den gefährlichsten Stellen angebracht. Aus psychologischen Gründen hat sich unser Guide dafür entschieden, die berühmtesten Unfälle erst dann zu erzählen, wenn wir die entsprechende Passage erfolgreich passiert haben.

…und dann war es soweit – es geht los!!! Der Guide hatte nicht zu viel versprochen – der Zustand der Straße war wirklich „miserabel“. Schotter, Schlaglöcher, ausgespülte Wasserrinnen, das möchte kaum jemand sein Auto zumuten, aber für „Downhill“ mit dem Fahrrad nahezu perfekt!!

Die Streckenführung ist unglaublich „geil“. Eine Straße aus dem massiv einer Bergkette geschlagen mit Abgründen und Wasserfällen, wie ich sie in dieser Kombination noch nie zuvor gesehen habe!! Dazu ist alles grün und so friedlich ruhig – doch schaut es Euch selbst an: [Bilder Strecke] Der Guide war sehr auf Sicherheit bedacht, es gab regelmäßig Pausen, um die Hände zu entspannen (von dem ganzen Bremsen 😉 ), den weiteren Streckenabschnitt zu erklären und bei jeder längeren Pause hat sein Team die Bremsen der Fahrräder kontrolliert. Aber trotz aller Sicherheitsmaßnahmen sind jährlich bis zu 10 Menschen die nicht mehr nach Hause zurückkehren. Also ein Grund mehr für uns den Respekt nicht durch Leichtsinnigkeit einzutauschen.

Aber es ist schwer! Die Abfahrt macht wirklich mega Laune und die Strecke braucht die volle Aufmerksamkeit, schneidet man eine S-Kurve und riskiert einen Blick über die Kante – nach unten – durchfährt eine Welle von Adrenalin den Körper!! Schweift der Blick zu Lange in die Landschaft, holt einen die Straße schnell auf den Boden der Tatsachen – ein Stein – ein Graben können dann leicht den nächsten Adrenalinschub verschaffen.

Nach weiteren 4h Stunden haben wir das sicher das Ende der DR erreicht. Auch wenn es nur Bergab ging – wir sind echt geschafft und stolz!!! Um die verbrauchte Energie wieder aufzufüllen, gab es für uns noch ein Buffet Essen im Restaurant und um 18.00 Uhr sind wir unsere 3h Rückreise nach La Paz angetreten. Wir haben jeden Meter genossen und tragen jetzt mit Stolz ein „We survived the Death Road T-Shirt“. Ganz besonders stolz bin ich auch auf Anne, die sich als Profi Bikern herausgestellt hat und steht’s unter den Top 5 dabei war!:) Sehr gut gemacht, Darling!;)

Eins ist mir an dieser Stelle wichtig zu erwähnen. In diesem Bericht schwärme ich sehr für diese Straße und Landschaft! Dabei habe ich nicht vergessen das unzählige Menschen beim Bau und beim Befahren dieser Straße auf tragische Weise ihr Leben verloren haben! Dies wurde neben den ganzen positiven Eindrücken auf dieser Tour immer wieder deutlich!

Liebe Grüße
Eure Weltenbummler

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