Abel Tasman – die letzten zwei Tage!:)

Hey Wanderfreunde!

Die Awaroa Bucht verschafft uns eine willkommene Ruhepause. Das interessante am Camping an abgelegenen Orten wie diesen ist die Abhängigkeit vom Tag- /Nachtrhythmus. Bis auf die eigene Taschenlampe und dem Mond gibt es keine weitere Lichtquelle. Wenn es abends um 09:00 Uhr dunkel wird, dann fällt es schwer bis tief in die Nacht aufzubleiben und zum Ausgleich wacht man oft auch schon nach Sonnenaufgang wieder auf. Es gibt einem das Gefühl der eigenen Natur wieder etwas näher zu kommen. ?

Einen Plan für den freien Vormittag- / Nachmittag in Awaroa gab es bisher nicht. Am Abend davor hätten wir auch gerne auf die freie Zeit des nächsten Tages verzichtet, denn der ganze Campground war übersäht mit Mosquitos die von Zurückhaltung nicht die Spur kennen. Die Flucht vom Campground zur Bucht hat uns aber auch nicht geholfen, denn dort warteten grinsend die Sandfliegen. Manchmal kann man nicht gewinnen!;)

Doch zu unserer Überraschung ging es am Vormittag mit den Mosquitos. Sie waren nicht ganz so aufdringlich wie zur Dämmerung. Deshalb konnten wir entspannt unsere Sachen zusammen packen. Das Wetter wurde zur Mittagszeit noch so gut, dass wir uns kurzfristig dazu entschlossen haben die „Kaltwasser Dusche“ zu verwenden. Das gestrige Bad im Meer fiel ja wegen (Ebbe) aus. ? Natürlich ist die Dusche im Freien und man hat davon einen herrlichen rundum Blick in die Natur. Aber so schön das alles auch ist, das Wasser bleibt trotzdem kalt! ?
Doch es hat auch was Positives, nach einer kalten Dusche fühlt man sich immer wie neu geboren. Den restlichen Nachmittag haben wir mit nichts anderem verbracht als zu zusehen wie sich das Meer aus der Bucht zurück zieht. Ab 15:00 Uhr konnten wir gespannt beobachten wie es die ersten kaum abwarten konnten die Bucht zu durchqueren und bei mindestens Oberschenkel hohen Wasserstand durch die Bucht liefen. Ganz ungefährlich ist das nicht, in Hinsicht auf starke Strömungen, aber das ist bei unseren Wanderkollegen alles gut gegangen.

Um 15.30 Uhr hat es uns dann selbst gepackt und wir haben uns auch auf den Weg gemacht. Der Großteil der Bucht war nun frei und übrig blieben mehrere Flussarme in denen das Wasser weiterhin abfließt. Die Durchquerung war purer Spaß! Zu Beginn war es etwas seltsam Barfuß zu laufen. Denn neben dem weichen Schlamm lagen darin auch noch unzählige Muscheln verborgen, über die wir auch Barfuß laufen mussten. Aber wie gesagt, die Durchquerung war purer Spaß. Inzwischen war es irgendwas gegen 16:00 Uhr und weitere 7km Fußmarsch zum „Totaranui Beach“ standen vor uns. Der Weg ging immer noch durch den Wald, aber dieses Mal war er schön flach. 🙂

Am Totaranui Beach sind wir recht zügig angekommen und haben direkt unser Camp aufgeschlagen. Durch den späten Start wollten wir alles noch vor Eintritt der Dunkelheit fertig bekommen. Totaranui Beach ist ein sehr schöner langer Strand mit einem sehr großen und offensichtlich auch sehr beliebten Campground. Gefühlt gab es dutzende Wohnwagen und riesen Zelte daneben. Sinnvollerweise haben die Campground Betreiber die Wanderer und Urlauber voneinander getrennt und so gab es für uns eine ruhigere Stelle. ? Der Abend war dieses Mal kurz und wir sind recht früh schlafen gegangen, um fit für unseren letztes Ziel der Wanderung zu sein. Laut Streckenprofil liegt nun der Abschnitt mit den meisten Höhenmetern vor uns. Aber ich kann es schon vorweg nehmen. Dieses Mal war es nicht so schlimm mit den Bergen!;)

Als Zwischenziel haben wir uns heute den „Separation Point“ raus gesucht. Diese Stelle ist bei Seelöwen absolut beliebt und damit natürlich bei uns!;) Am Separation Point angekommen befinden wir uns auch auf dem höchsten Punkt des Abel Tasman Walks. Von hier oben aus kann man super die Seelöwen in der Bucht beobachten und sogar super hören.?

Dabei wird mir gerade bewusst:

Wovon ich Euch noch gar nicht erzählt habe sind unsere leckeren Brotzeiten der vergangenen 5 Tage. In Motueka, unser Übernachtungsort vor dem Start der Tour, haben wir eine „European Bakery“ entdeckt. Da wir in der Vergangenheit immer gute Erfahrungen mit solchen Bäckereien gemacht haben konnten wir hier auch nicht fern bleiben. Und – Oh mein Gott – diese Bäckerei hatte richtiges dunkles Roggenmischbrot und vernünftig belegte Brötchen. Da mussten wir zuschlagen. 🙂
Bei solch einem leckeren Brot sahen wir es natürlich als unsere Pflicht dann auch vernünftige Knacker zu kaufen…

…und so saßen wir am „Separation Point“ und haben es uns am Hang bequem gemacht. In der rechten Hand den letzten Knacker und in der linken das letzte Stück Brot. Beides Zusammen ein Gedicht und dabei die Seelöwen zu beobachten, unvergesslich. ?

Das letzte Stück zu unserem Campground war sehr einfach zu laufen, es ging Bergab und dann am Strand entlang. ? Was uns am Campground super gefallen hat war der nächste Morgen. Es hieß zwar morgens um 06:00 Uhr aufstehen, schnell Frühstücken, und dann alles Abbauen. Aber wir waren nicht alleine wach. Eine Scharr von „Magpie’s“ waren auch unterwegs und ihr Vogelgesang habe ich erst hier so richtig wahrgenommen. Einmal gehört  ist der Klang unverkennbar und live hört er sich wahnsinnig schön an. Um Euch einen Eindruck von dem Klang zu geben, habe ich ein Video auf YouTube gesucht: https://www.youtube.com/watch?v=oYEYc8Ge3nw

Warum wir so früh aufgestanden sind?
Weil wir wieder zurück nach Totaranui (Ziel von vorletzter Nacht) laufen mussten, um dort unser Wassertaxi zu nehmen (zurück zum Eingang des Nationalpark). Aber der Park war mit seinen Überraschungen noch nicht am Ende! Am Ufer mit unseren Boot angekommen dachten wir es ist ein Scherz. Es gab keinen Steg zum Aussteigen stattdessen stand ein Anhänger im Wasser mit einem Traktor als Zugmaschine. Nachdem der Taxifahrer das Boot auf dem Anhänger platziert hatte ist er ausgestiegen, hat das Boot am Anhänger fixiert und dann den Traktor angeworfen. Und so sind die Bilder entstanden das Panne im Boot auf der Landstraße nach Marahau fuhr. 😉

Fazit:
Die Tour war wunderschön und ich bin froh das wir uns dazu entschieden hatten!! Wir haben viele coole Sachen erlebt und auch wenn man manchmal keine Lust mehr hatte einfach weiter gemacht! Das war bisher meine längste Mehrtagestour und die größte Herausforderung für uns ist die richtige Planung mit Verpflegung und Kleidung. Denn je mehr man mit nimmt, desto mehr muss man auch tragen. Im übrigen gibt es im Nationalpark keine Mülleimer – fast alles – was man mit rein nimmt muss auch wieder mit einem raus!:) (inkl. Handy 🙂 )

Ich hoffe es hat Euch gefallen. Es ist unglücklich wenn zu viel Zeit zwischen den Artikeln liegt. Aber nun ist die Reihe abgeschlossen!:)

Viele Liebe Grüße
Eure Weltenbummler

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